…ich komme!

Juli 27, 2009

Liebe Leute,

ich bin am Weg! Erstens ueberhaupt und zweitens nach Oesterreich! Dieser Weg hat mich jetzt von Alaska nach Seattle gefuehrt, wo ich gerade tolle Tage verbringe. Davor habe ich mich in Alaska nach 4 Wochen doch noch von Homer losgerissen, bin noch auf ein paar Tage nach Seward gefahren, wo ich endlich gesehen habe, dass es in Alaska auch regnen kann um dann schoen langsam nach Anchorage zu meinem Seattle-Flug zu fahren.

Diese Reise ist und war einfach wunderbar und ich bin dankbar fuer so vieles, die vielen lieben Leute, die ich getroffen habe, die Gastfreundschaft, die Natur, Gletscher, Meer, Wale, Adler, Seeloewen, Robben, Fjorde, Wueste, Eisberge, Zeit haben, treiben lassen, fuer alle Busse, die genau gekommen sind wenn ich sie gebraucht habe (und auch fuer die die ueberhaupt gekommen sind), fuer viele wunderschoenen Momente…

Danke euch allen fuers mitlesen, in Gedanken mitreisen, mitorganisieren und einfach da sein! Jetzt freu ich mich schon sehr euch alle wiederzusehen! Weiter unten noch ein paar Impressionen, mehr dann persoenlich. Ich mach mich in Kuerze auf zum Flughafen und schicke euch die besten Gruesse,

Lukas

Austern – Aus dann

Juli 14, 2009

…der Boden unter meinen Fuessen scheint zwar noch immer zu schwanken, doch eigentlich ist er inzwischen wieder fest. Nach 6 Tagen auf einer Austernfarm in Jakalof Bay bin ich jetzt wieder in Homer, wo ich noch und wieder drei Tage wwoofe, bevor ich mich dann schoen langsam und reisend Richtung Anchorage aufmachen werde.

Die Tage auf der Austernfarm waren ein tolles Erlebnis: der erste Eindruck war etwas rauh, die 4 Kojen im Bug wie auf einem Schiff ueblich eher ineinander als uebereinander, die Kueche ein ziehmlicher Sauhaufen, als (W)C ausgekluegeltes System bestehend aus einem Kuebel mit Klobrille und diversen Muellsaecken und Zeitungspapier, ueber dem ganzen ein dezenter Duft von verwesenden Meeresfruechten und Fischen aller Art… Das ganze Leben spielt sich dort auf ein paar zusammengehaengten Docks ab, dazu ein altes Fischerboot inkl. oben beschriebener Kueche und Schlafraum, dazu noch ein Paar Boote, Kajaks und ein Kanu. Die Lage malerisch in einer Bucht (Jakalof) schraeg gegenueber von Homer, einer Seitenbucht der groesseren Katchemak Bay. Als mich das Wassertaxi dort absetzte waren gerade alle unterwegs und konnte ich also in Ruhe diesen ersten Eindruck gewinnen, der sich allerdings gleich durch das Kennenlernen der anderen hier arbeitenden 4 Leute merklich besserte. Restlos ueberzeugt hat mich dann sowohl das gemeinsame Arbeiten dort, das wirklich spass gemacht hat (wollte schon immer mal sehen wie Meeresfruechte so gezuechtet werden und so war das irgendwie wie die Sendung mit der Maus zum mitmachen) und wie beim wwoofen ueblich, waren die Nachmittage frei fuer Ausfluege mit dem Kajak, Fischen und was einem sonst noch so einfaellt (und man am Wasser so machen kann). Restlos ueberzeugend war das Essen: erst einmal Austern, frisch aus dem Wasser, so viele man will (genannt Farmrun, sozusagen der Ausschuss, der wegen optischen Fehlern nicht verkauft werden kann), Miesmuscheln, die praktisch das Abfallprodukt der Austernproduktion sind und unmengen von frischem Heilbutt, fuer den die Gegend hier beruehmt ist und Lachs in jeder erdenklichen Form, mhhhhh!

Dies und vieles mehr gibt es wie immer in den Fotos zu bewundern. Ich geniesse meine letzten Wochen hier in vollen Zuegen und freue mich schon sehr euch alle in ziehmlich genau zwei Wochen wieder zu sehen!

bis dahin die besten Wuensche aus Homer, Alaska!

Lukas

Homer, Alaska

Juni 27, 2009

Ich melde mich diesmal aus Homer, Alaska, wo ich soeben meinen persoenlichen Rekord gebrochen habe! Ich war bis hier auf meiner Reise an zwei Orten je 7 Tage geblieben, hier bin ich jetzt bereits 9 Tage! Grund dafuer: ich wwoofe hier, fuer ca. zwei Wochen insgesamt. Fuer alle Laien: wwoofen heisst auf Farmen arbeiten, ueblicherweise ca. 4 Stunden pro Tag, gegen Kost und Unterkunft.

Mein Quartier ist derzeit ein sogenanntes wall-tent, also ein Zelt, wie es frueher die Pioniere hier verwendet haben, beheizbar mit einem kleinen Kanonenofen und ausgesprochen urig. Der Blick von vor dem Zelt ist ziehmlich atemberaubend, zuerst Wald, dann die Bucht vor Homer und auf der anderen Seite der Bucht nicht weniger als 4 Gletscher.

Es ist hier wirklich sehr laessig, ich habe auch schon eine Reitstunde bekommen und wir haben einen Ausflug ueber die Bucht zu einer Austernfarm und einem Ort gemacht mit jeder Menge Voegel und Ottern, was den ausgemachten Wohnen gegen Arbeit-Tausch doch eindeutig uebertrifft. Daraufhin wollte ich mich natuerlich revanchieren und habe kurzerhand einen oesterreichischen Abend ausgerufen und wollte damit auch testen, ob Amerikaner ganz frisch gekochtes Essen ueberhaupt noch schmeckt… . Also gab es Kaspressknoedelsuppe und meinen inzwischen Reiseklassiker: Schneenockerln. Dieses kleine Experiment hat eindeutig bewiesen: ja, sie wissen es zu schaetzen und meine Kochkuenste geniessen seither eine fast schon befremdliche Verehrung.

Bevor ich hier in Homer angekommen bin, war ich noch in Anchorage, wo fast die Haelfte der ca. 660000 (ganzjaehrigen) Bewohner von Alaska wohnt. Diese „Stadt“ koennt ihr euch so vorstellen, dass eine Ansammlung von zig Kilometer ausufernder Vororte sich irgendwann zu einem Einkaufszentrum mit riesigen Parkplaetzen verdichtet, wo das ganze dann „Downtown Anchorage“ heisst. Das ist jetzt natuerlich leicht uebertrieben aber zwischen den Zeilen koennt ihr vielleicht herauslesen, dass Anchorage nicht unbedingt meine Lieblingsstadt in Alaska war, fuer mich irgendwie wie eine Karikatur einer Amerikanischen Stadt. Trotzdem hab ich meine zwei Tage dort genossen, das hatte vor allem zwei Gruende: ein Jazzkonzert in einem kleinen Park, zu dem ich zufaellig zurechtgekommen bin und mehr noch das Native Heritage Center, wo die nativen Kulturen Alaskas mit traditionellen Gebaeuden und Vorfuehrungen lebendig erlebbar gemacht werden, das war wirklich super!

Danach ging es noch nach Girdwood, einem laessigen kleinen Ort, vor allem fuer das Skigebiet „Alyeska“ bekannt mit schoenen Wanderungen inkl. Handseilbahn! Und fuer mich besonders witzigen Strassennamen wie „Kitzbuehel“, „Arlberg“ und „Davos“.

ich schicke euch die besten Gruesse aus Homer!

Lukas

Alaskaaaaa!!!

Juni 9, 2009

Liebe Leute,

ich kann es ja selber kaum glauben, aber ich bin in Alaska angekommen! Seit ca. einer Woche bin ich jetzt in der Inside Passage unterwegs hatte bis jetzt unglaublich tolles Wetter, wie unschwer auf den Fotos zu erkennen. Die Faehren hier kann ich nur empfehlen, zwar schon etwas in die Jahre gekommen aber sehr gemuetlich, das Panorama unschlagbar und das beste Whale- und Delfinwatching weit und breit. Das Highlight war auf jeden Fall ein springender Humpback-Whale, das war tatsaechlich unpackbar, leider auf Foto nur schwer festzuhalten.

Nach Stopps in Ketchikan, Petersburg und Sitka bin ich jetzt in Juneau, heute schon an Sarah Palins Villa vorbeigeschlaendert (und heilfroh dass sie hier und nicht in Washington ist) und muss schon sagen, Alaska ist ein Wahnsinn!

liebe Gruesse,

Lukas

Canada

Mai 26, 2009

Liebe Leute,

ich schicke euch die besten Gruesse aus Canada! Das Ankommen hier von Peru war ganz schoen haeftig, ich hatte mich zwar auf einen Kulturschock eingestellt, der war dann aber doch noch staerker als vermutet, alles hier so geordnet und ruhig und unflexibel. Ich wuerde sagen, bis ich jetzt richtig hier angekommen bin hat es wohl so 10 Tage gebraucht. Das heisst jetzt nicht, dass es mir vorher nicht gefallen haette, aber erst nach der Zeit bin ich wieder richtig in meinen Reiserhzthmus reingekommen.

Zuerst war ich also eine Woche in Vancouver und seither auf Vancouver Island wo ich in Victoria wieder ein paar Tage sehr laessig Couchgesurft bin, inkl. Rodeobesuch!!, in Tofino durch Meeresarme gekayakt bin (wahnsinnig schoen!) und es mir einfach gut gehen lasse. Tofino hat mir bis jetzt hier eindeutig am besten gefallen, die Lage ist einfach unschlagbar, an einem Pazifiksund (Meeresarm) mit Blick auf Inseln und schneebedeckte Berge.

Jetzt bin ich gerade in Courtenay und mache mich in kuerze auf den Weg nach Port Hardy, von wo ich dann eine Faehre nach Prince Rupert nehme, das schon fast an der Grenze zu Alaska liegt!

Liebe Gruesse aus dem Norden!

Lukas

 

Muss ich die Fotos oben ueberhaupt kommentieren? Nur soviel: Machu Picchu ist sauteuer – und es wirkt! Das ist wirklich einer der unglaublichsten und tollsten Plaetze, an denen ich je war. Habe insgesamt 9 Stunden dort verbracht inkl. dem Aufstieg auf Wayna Picchu, wo man einen herrlichen Blick auf die Anlage hat und es war einfach super!

Jetzt bin ich wieder in Cuzco, schnaufe etwas wegen der Hoehe – 3400m und uebermorgen geht es tatsaechlich ab in die noerdliche Haemisphaere!

Suedamerika war einfach super und ich bin mir fast sicher, dass das nicht mein letzter Abstecher in diesen Teil der Welt war 😉 Jetzt freu ich mich auf den Norden!

Schicke euch die besten Gruesse!!

Lukas

Peru!

April 30, 2009

Ja, richtig gelesen, ich bin in Peru! Nach mehr als 3 Monaten Chile musste ich natuerlich schon die eine oder andere Traene vergiessen aber ich sag euch, Peru ist auch nicht schlecht!

Und die Ereignisse ueberschlagen sich weiter: am 6. Mai geht es von Lima nach…

…Vancouver! Von dort werde ich den noerdlichen Teil der Amerikas erforschen und habe noch immer meinen urspruenglichen Plan im Hinterkopf: Alaska.

Soweit zur Zukunft aber jetzt natuerlich zurueck zur Gegenwart in Wort und Bild.

Also: von der chilenischen Grenze ging es nach Arequipa, einer sehr feinen Stadt im Sueden von Peru. Von dort konnte ich mir den nahen Colca Canyon nicht entgehen lassen, wobei Nahe in S-Amerika natuerlich relativ ist, 5 Stunden Busfahrt wuerden in Mitteleuropa wohl schon eher als Langstrecke durchgehen. Der Weg hat sich jedenfalls mehr als ausgezahlt: der Canyon ist nicht nur spektakulaer (doppelt so tief wie der Grand Canyon) sondern landschaftlich einfach umwerfend, siehe Bilder unten.

Mein naechster Stopp war dann Puno am Titicacasee, mit einem 2-taegigen Ausflug zu den aus Schilf gebauten schwimmenden und den „klassischen Inseln“ Amantani und Taquilde am Titicacasee.

Jetzt bin ich in Cuzco, einer schoenen aber schon jetzt in der Vorsaison voellig ueberlaufenen Stadt in der Naehe von Machu Picchu. Dorthin werde ich mich in naechster Zeit auch aufmachen, wenn mir der Trubel vorher nicht zu bloed wird.

wie immer schicke ich euch die besten Gruesse!

Lukas

Regenbogen in der Wueste

April 16, 2009

…und dann also San Pedro de Atacama. Ich wollte am ersten Tag ja schon wieder weiterfahren. Der Ort natuerlich sehr nett, ein kleiner Ort in einer Oase mitten in der Wueste von Atacama. Nur dass man diese schoenen Orte immer mit so vielen Menschen teilen muss. San Pedro ist das touristische zentrum von Nordchile, ich wuerde sogar sagen von ganz Chile. Und das macht doch eine ziehmlich seltsame Stimmung. Noch dazu kann man viele Sachen in der Umgebung nur mit gefuehten Touren sehen, weil halt die Wueste dazwischen ist. Na jedenfalls hab ich San Pedro dann doch noch eine Chance gegeben und das hat sich ausgezahlt. Das zweite Hostel war dann auch um einiges angenehmer als das erste, in dem ich mir eher wie ein Geldbringer als ein Gast vorgekommen bin. Schon im Bus hatte ich Lukas kennengelernt, nein, keine Persoenlichkeitsspaltung sondern der erste Namensvetter, den ich auf dieser Reise getroffen habe, Lukas aus St. Gallen. Das hat zu sehr lustigen Situationen gefuehrt, wie im Hostel, Gespraech zwischen Lukas, Lukas und TJ, dem kanadischen Zimmergenossen:

Whats your name? Lukas And your name? Lukas Oh, really? – nach einer Weile Smalltalk verlaesst TJ das Zimmer und dreht sich noch einmal um: What was your name again? Beide gleichzeitig: Lukas!

Na jedenfalls haben wir uns dann zwei Mal Raeder ausgeborgt und herrliche Radtouren durch die nahen Wuestentaeler und Mondlandschaften gemacht inkl. Sandduenenweitspringen und Flussdurchquerungen, super wars!

…und an einem Tag dann ein besonderes Spektakel: da kommt man in die trockenste Wueste der Welt und dann: REGEN! O.K., nicht wahnsinnig viel, aber doch ferne Blitze und Donner aus den Bergen, Gewitterwolken, und… ein Regenbogen! Ueber der Wueste! Dieses Foto macht mir so schnell niemand nach. Am naechsten Tag bei der fruehmorgendlichen Fahrt zu den Tatio-Geysieren hatten wir dann auch tatsaechlich Schneefahrbahn und ca. 10cm Neuschnee, allerdings ging die Fahrt auch von 2500 (san Pedro de Atacama) ueber 4500 m zu den Geysieren (4300 m)

Alles Liebe,

Lukas (nein, Lukas nicht Lukas! 😉

Valle Elqui

April 16, 2009

Liebe Leute,

so, jetzt muss ich wirklich wieder unbedingt etwas schreiben. Ihr glaubt ja wahrscheinlich, ich sitze immer noch im satten gruen von Sued- oder im semiariden beige-gruen von Mittelchile, dabei bin ich mitten in der Wueste! Also gruen fuers erste mal Mangelware. Aber finden tut mans immer noch. Ein wunderschoenes Exemplar von Gruen in der Wueste war das Valle Elqui. Nach drei Tagen Meta-Couchsurfing in Coquimbo, wo mir besonders das fuer mich skurrilste Beispiel katholischen Geltungsdrangs in Erinnerung geblieben ist, das Cruz del tercer Millenio, also Kreuz des dritten Jahrtausends, das seine 70 Betonmeter stolz ueber den Himmel eines Armenviertels von Coquimbo erhebt, mit einer Honoratiorengalerie von Paepsten bzw. Kardinaelen von Chile in den beiden Armen.

Von dort bin ich dann eben weiter ins Valle Elqui, eigentlich wollte ich dort ja nur ueber Nacht bleiben und dann weiterziehen, geworden sind es dann 6 herrliche Tage mit Observatoriumsbesuch (die Gegend ist eine der 7 oder 8 besten weltweit zum Sterne-schauen, wegen dem besonders klaren Himmel, ueber 300 Sonnentagen etc.) Elqui ist auch das Zentrum der chilenischen Piscoproduktion, Pisco ist eine Art Weinbrand und das chilenische Nationalgetraenk (uebrigens auch das peruanisch, was fuer ein willkommener Grund fuer Herkunftsbezeichnungsstreitereien). Auf jeden Fall waren die Tage dort wirklich herrlich, ein sattgruenes Tal mitten in den Wuestenbergen, das hat schon was, ein ganz spezieller Platz, siehe Fotos!

wie immer nur die allerbesten Gruesse,

Lukas

Frohe Ostern!

April 12, 2009

Liebe Leute,

ich wuensche euch allen frohe Ostern und schicke euch liebe Gruesse aus San Pedro de Atacama, Chile!

lasst es euch gut gehen!
Lukas